Eine kleine Insel, ein sehr kleiner Bungalow, viele kleine Krebse und eine kleine Piratenhöhle.

Tschüss Koh Samui! Ab zur Durchreise aufs Festland. Westseite wir kommen.  Und wieder etwas Seegang. Die Frau so: „Wie, ist was?“ Ich so: „Guck doch mal auf den Horizont! Das Haus mit dem wir hier fahren hat derbe Schlagseite!“ irgendwo dazwischen liegt wohl die Wahrheit.

Auf dem Festland angekommen ging’s gleich weiter ins Landesinnere. Da wir nie mehr als 3 bis 4 Stunden Trips zurücklegen wollen geht’s in ein kleines, von einer Familie geführte, Resort. Klein und fein und irgendwie urig. Aber auch nur für eine Nacht. An diesem Abend habe ich das erste mal Jackfruit gegessen. Die Gastgeber hatten sie zum Abendbrot und luden mich wegen meiner Neugierigen Blicke dazu ein. Man sagte mir das sei die süße Schwester der Durian. Ich fand sie sehr sehr lecker und werde in Deutschland auf jeden Fall meine Augen danach offen halten! Die Frucht kann echt was!

Zum Frühstück gab es mal wieder Omelette und Toast. Dazu Kaffee und frisches Obst. Das gibt es seit wir reisen in fast jeder Unterkunft. Doch diesmal war es mit Liebe gemacht.;-)

Direkt nach dem Frühstück machten wir uns auch gleich wieder los zum nächsten Standort. Wir wollen weiter südlich mit dem Boot nach Koh Mook übersetzen. Eine Insel die so klein ist, dass dort keine Autos fahren. Aber vorher noch eine Nacht in einer Unterkunft auf einem Hügel Nähe des Piers. Ein schöner Ort mit traumhaftem Ausblick. Hier ragten auch die ersten Felsen aus dem Wasser, für die die Andamanensee so berühmt ist. Da der Pier doch höhere Preise für die Überfahrt abrief als gedacht, machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum nächsten. Zusammen mit nur sechs anderen Reisenden setzen wir in einem Longtail-Boot rüber nach Koh Mook.

Am Hafen angekommen, mittlerweile waren auch hier schon 35 Grad im Schatten, wurden wir mit einem Moped mit Beiwagen zu viert, ohne Helm und mit all unserem Gepäck quer über die Insel zu unserer neuen Unterkunft gebracht. Der Kollege von der Rezeption, die nur aus einem kleinem Schreibtsich am Strand bestand, schaute uns vier etwas ungläubig wegen unserer Buchung an. 16 Quadratmeter inklusive Bad und Terasse für 4 Urlauber? Aber na klar! Wird schon. Und es wurde. Keine Klimanlage, kein warmes Wasser und auch kein schnelles Internet. Ist ja auch nur für 2 Tage. Dafür ein Strand an der Westseite, eine sehr entspannte Atmosphäre, kalte Getränke an der Bar am Strand und eine Piratenhöhle, nur einen Katzenwurf entfernt. Für mich fühlte sich das schon sehr unwirklich an. Zum einen ist es hier trotz Einnahmequelle Tourismus auf Platz Eins gar nicht so überlaufen wie angenommen, zum anderen wollte ich schon immer in eine echte Piratenhöhle.

Am folgenden Tag um 8 Uhr ging’s auch schon los. Mit einem Longtail-Boot ums Eck. Den Sohnemann mit im Gepäck. Der fand das alles super spannend. Als wir an der Höhle ankamen wurde er von unserem Guide in einen Rettungsring gehoben und durch die 80 Meter und stockfinstere Höhle gezogen. Er sagt er mag die Dunkelheit und habe keine Angst. Sowas macht Papa stolz! In der Höhle angekommen, warteten dort schon eine Reisegruppe auf uns, die die gleiche Idee hatte. Was ein Zufall! Nicht. Ist halt ein beliebter Ort. Doch ich hatte Glück. Nach 10 Minuten waren auch schon wieder alle verschwunden. Also standen mein Sohn, unser Guide und ich alleine in der Höhle. Das war schon was Besonderes. Leider haben wir keinen Schatz geborgen und somit nicht auf alle Tage ausgesorgt. Doch ein Blatt in Herzform hat mein Sohn an diesem Strand gefunden und für die Mama mitgebracht.

 

An diesem Tag sind wir noch in die Shoppingzeile, die aus ein paar kleinen Restaurants und kleinen Geschäften bestand, gefahren und haben die einheimische Küche genossen. Ich liebe thailändisches Essen! Jetzt mehr als je zuvor. Es scheint als könne hier jeder die landestypischen Gerichte aus dem Stehgreif. Ich wurde bis jetzt nicht einmal enttäuscht. Und wir essen seit einem Monat nur außerhalb. Das machen hier fast alle so. Das ist Teil der Esskultur.

Und auch in unserem Resort wurde von den Thais Sport getrieben. Kurz nach Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang trainierte hier der Taxifahrer-Chef seine Kollegen im Thai-Boxen. Und dabei hatten alle immer ein Lächeln auf den Lippen.

Doch einen Tag später sind wir auch schon wieder unterwegs. Keine Zeit um etwas tiefer in die Kultur vor Ort einzutauchen. Mit dem Boot sind wir zurück ans Land. Das war die bis jetzt schönste Insel. Der schönste Sonnenuntergang. Das leckerste Mineralwasser mit Eis. Das leckerste Green Curry und die meisten Einsiedlerkrebse. Wäre die Welt nur etwas kleiner und das Leben etwas länger, ich käme wieder!